Aufgrund der schlechten Bedingungen in den ANKER-Einrichtungen in Ingolstadt/ Manching entschlossen sich die Mitarbeiter*innen von Ärzte der Welt die offene psychiatrische Sprechstunde vorzeitig Ende Oktober zu beenden. Seit Anfang 2019 bietet ein Team von Ärzt*innen, Psycholog*innen und Dolmetscher*innen zweimal monatlich die Sprechstunde in der Max-Immelmann-Kaserne an. Die Erfahrungen des letzten halben Jahres führte nun zu dem Entschluss, dass die Fortsetzung des Projekts unter den gegebenen Umständen nicht länger tragbar ist.
„Die krankmachenden Lebensbedingungen in der Anker-Einrichtung Manching/Ingolstadt verhindern eine erfolgreiche Behandlung. Ärzte der Welt kann unter diesen Bedingungen die Verantwortung für die Verfassung von schwer psychisch kranken Patient*innen und deren Medikamenteneinnahme nicht tragen“, sagt der Psychiater und Ärzte der Welt-Vorstandsvorsitzende Professor Heinz-Jochen Zenker.
Als Kritikpunkte nannte Ärzte der Welt weiterhin das Versagen von Behörden und Verwaltung, wenn es um die Verteilung der kranken Personen aus der belastenden Lagersitution geht. Hierfür bestehen keine Handlungsanweisungen und es gibt kein planvolles Vorgehen. Ob Betroffene Unterstützung erhalten und in adäquate Unterbringung kommen, bleibt so dem Zufall überlassen.
Hier der Link zur Pressemitteilung vom 26.09.2019:
