Zwei Vorfälle in den Lagern in Deggendorf und in Plattling/Stephansposching im Januar 2019 demonstrieren die Willkür und die Gewaltbereitschaft des Securitypersonals in den Ankerzentren. Die Bewohner*innen berichteten von schikanösem und diskriminierendem Verhalten seitens der Security Mitarbeiter*innen der dort zuständigen Firma GSS Landshut.
Im Anker-Zentrum Deggendorf wollte die Asylbewerberin K. die Kantine betreten. Sie wurde von einem Security aufgefordert, ihren Hausausweis vorzuzeigen, was sie auch tat. Ein zweiter Security verlangte wieder ihre Karte. Als K. protestierte und durch die Kontrollschleuse in die Kantine gehen wollte, blockierte der Security ihr den Zugang, indem er seinen Arm vor ihre Brust drückte. Es kam zur Auseinandersetzung, K. wurde zu Boden gedrückt und die Stufen hinuntergezerrt. Man fesselte sie mit Handschellen. Um sie am Aufstehen zu hindern, drückte die Security sie mit dem Schuh in den Nacken und auf die Treppe. Ein- und Ausgang wurden von dem Wachpersonal abgesperrt. In dieser Zeit wurde ein weiterer Bewohner, O., der sich in die Situation eingeschalten hatte um K. zu unterstützen mehrmals ins Gesicht geschlagen. Er trug schwere Hämatome und offene Wunden an Mund und Auge davon. Als die Polizei verständigt wurde, wurden die Türen wieder aufgesperrt. Die Beamten nahmen die Handschellen ab, kontrollierten die Ausweise und verwiesen die beiden Bewohner*innen mit ihren Verletzungen an den Camparzt.